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Underachievment, wie Begabung im Verborgenen bleibt

Viele denken: Underachievment betrifft nur Kinder mit schlechten Noten. Aber auch Einserschüler können betroffen sein, ebenso Erwachsene die mitten im Berufsleben stehen.

 

Was bedeutet Underachievment?

Man versteht darunter eine Diskrepanz zwischen dem erkennbaren Potential einer Person und ihren tatsächlichen Leistungen. Mit anderen Worten: Menschen die weit mehr könnten, bleiben deutlich unter ihren Möglichkeiten.

 

Das ist kein Randphänomen, sondern betrifft viele Hochbegabte. Sie bringen Fähigkeiten mit, die im Alltag, im Schulsystem oder im Job nicht erkannt oder nicht genutzt werden.

 

Beispiele aus der Schule:

Eine Einserschülerin bekommt Bestnoten, gilt als Vorzeigeschülerin. Doch gleichzeitig unterfordert sie sich selbst, bleibt in vertrauten Mustern und nutzt ihre Potentiale nicht.

Sie passt sich dem System an und ihr tiefes Denken und ihre Kreativität verkümmert.

 

Der stille Schüler, glänzt in mündlichen Diskussionen oder im freien Denken, schreibt aber schlechte Tests, weil er Routineaufgaben langweilig findet. Nach außen wirkt er "faul" oder "unzuverlässig"

 

Der Träumer, blickt im Unterricht aus dem Fenster, malt oder denkt über ganz andre Dinge nach. Auf dem Papier wirkt er unkonzentriert und desintersiert. In Wahrheit beschäftigt er sich mit viel komplexeren Fragen, die weit über den Unterricht hinausgehe.

Weil er im Unterricht nicht aktiv mit macht, bleibt sein Potential unsichtbar.

 

Underachievment im Erwachsenalter:

Die Beruflich Erfolgreiche, die eine gute Stelle hat, gutes Gehalt und trotzdem das Gefühl hat, nur einen Bruchteil ihrer Fähigkeiten zu nutzen.

 

Der Wechselnde, hat viele Ideen, viel Talent, aber bleibt nie lange in einem Job, Von außen wirkt er instabil, innerlich steckt das Bedürfnis nach echter Entfaltung.

 

Eine Hausfrau ohne Abschluss, hat nie eine Ausbildung beendet oder studiert, nicht weil sie nicht gekonnt hätte, sondern weil die Umstände es so ergaben.

vielleicht war die Schule langweilig, vielleicht fehlte Unterstützung, vielleicht kamen Familie und Kinder dazwischen. Heute steckt in ihr enormes Potential, kreative Ideen oder ein tiefes Bedürnis nach Erkenntnis, doch nach außen gilt sie einfach nur als Hausfrau und Mutter.

 

Ursachen:

Lineare Strukturen in der Schule und in der Arbeitswelt, 

Fehldiagnosen,

Perfektionismus.

Mangelnde Förderung.

 

Warum es wichtig ist darüber zu sprechen:

Underachievment ist keine Schwäche, sondern ein Hinweis auf fehlende Passung. Menschen können nicht blühen, wenn ihre Denk und Arbeitsweisen ständig auf starre Systeme stoßen.

 

Darüber offen zu sprechen hilft:
Eltern ihre Kinder besser zu verstehen.

Lehrkräften Potential hinter den Noten zu erkennen.

Erwachsenen  die eigene Lebenssituation neu zu deuten und Wege zur Entfaltung zu suchen.

 

Fazit: Underachievment kann jeden treffen, der sein Potential nicht voll entfalten kann.